Zugvogelschutzcamp auf Zypern
Pubblicato da Piero il 28/04/2008 alle 14:00:00, in anti caccia, letto 1907 volte
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Kurzbericht April 2008
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Vom 16. bis 27. April 2008 fand das erste Vogelschutzcamp des Komitees gegen den Vogelmord auf Zypern statt. 10 Vogelschützer aus Italien, Groß-Britannien, Israel und Deutschland haben den gesamten Süden und Südosten der Mittelmeerinsel nach Leimruten und Netzen durchkämmt und Restaurants auf verbotenerweise angebotene Singvögel kontrolliert.
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Da aufgrund einer außergewöhnlichen Hitzewelle und langanhaltender Trockenheit der Vogelzug im ostmediterranen Raum in diesem Jahr anders als üblich verlief, waren die Vogelfänger und Wilderer während des Zeitraums unseres Camps weniger aktiv als erwartet. Dennoch können sich die Ergebnisse unseres Einsatzes sehen lassen: Insgesamt konnten 61 Stellen für den Vogelfang mit Leimruten ausgemacht werden, an denen etwa 900 der tückischen Klebefallen Platz gefunden hätten. Die Stellen waren für den Vogelfang frisch präpariert, jedoch durchweg inaktiv – lediglich 5 scheinbar vergessene Leimruten wurden eingesammelt. An den 137 festgestellten Netzfangstellen haben wir insgesamt 6 frisch aufgestellte Netze ausgemacht und an die Polizei gemeldet. Zwei der Wilderer konnten von den Beamten überführt werden – sie erwartet nun ein Strafverfahren. Weitere 10 Netze, die von den Vogelfängern nicht mehr kontrolliert wurden, aber weiter eine Gefahr für Vögel darstellten, wurden abgebaut. Die GPS-Daten aller Fangplätze wurden für spätere Kontrollen vermerkt.
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Wegen der geringen Aktivität der Vogelfänger war die Kontrolle von Restaurants ein Schwerpunkt unserer Arbeit. Der Verkauf der gefangenen Singvögel ist verboten, so daß das traditionelle Gericht „Ambelopoulia“ – gegrillte oder eingelegte Grasmücken – nur unter der Ladentheke angeboten wird. Rund 30 Restaurants, Kneipen und Tavernen wurden daher besucht, es wurden Kleinigkeiten bestellt und die Wirte in ein Gespräch verwickelt. In 11 Gastwirtschaften wurden uns die begehrten und sündhaft teuren Singvögel angeboten – in zwei Fällen wurde „Ambelopoulia“ zur Beweissicherung bestellt. In einem Restaurant konnten wir sogar ein ganzes Glas eingelegter Singvögel erwerben. Alle Informationen und Beweise wurden der Polizei übergeben, die die betroffenen Restaurants durchsuchen und Strafverfahren einleiten wird.
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Obwohl die Jagd wie überall in der EU auch auf Zypern im Frühling verboten ist, zählten die Teilnehmer der Vogelschutzcamps während des Einsatzes 26 Schüsse. In einem Fall konnte die Polizei der britischen Militärbasis im Südosten der Insel gerufen werden, die einen mutmaßlichen Wilderer kontrollierte und die Personalien aufnahm. Insgesamt wurden an 11 Stellen 178 leere Schrotpatronen gefunden, die kaum älter als 2 Wochen waren – weitere Beweise für die verbreitete Jagd während der Schonzeiten.
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Die Zusammenarbeit mit den Behörden und Naturschutzverbänden vor Ort war sehr gut und freundschaftlich. Insbesondere die Sondereinheit zur Wildereibekämpfung der zypriotischen Polizei, die Polizeikräfte der britischen Militärbasen und die Jagdaufseher des Game Fund sind sehr engagiert und tun ihr möglichstes, um den Vogelfang einzudämmen.
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Einen ausführlichen Bericht mit Bildern veröffentlichen wir an dieser Stelle nach dem Ende unserer diesjährigen Frühjahrseinsätze gegen Mitte Mai 2008. Es lohnt sich auf jeden Fall, dann noch einmal vorbeizuschauen.
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